So, ein letztes Drabble schreibe ich in dieser Nacht noch, dann muss ich mich wieder um Dringenderes kümmern. Welche Nacht? Freitagnacht. Nicht, dass das eine Rolle spielte, aber ich bin schon ein bisschen stolz darauf, diese 40 Drabbles alle mit mindestens einem Tag Puffer geschrieben zu haben.
Drabble? Was war das denn jetzt gleich wieder? Na, weißte doch: Hundert-Wörter-Text. Manchmal sogar degutierbar. Meistens eher Schrott. Aber pünktlich jeden Tag seit vierzig Tagen. Also kann man lassen, schätze ich. Masse statt Klasse und so.
Wutentbrannt warf ich den Kanister weg und holte die Streichhölzer hervor. Nichts, absolut nichts konnte mir mein Leben zurückbringen. Doch dieses Drecksloch abzufackeln, vermochte vielleicht den Schmerz zu lindern. Ich entzündete ein Hölzchen und ließ es in die Lache fallen. Mit einem Knall entzündete sich das Benzin und versengte mein Gesicht. Züngelnde Flammen schossen auf das leerstehende Waisenhaus zu und verschlangen es mit rasender Geschwindigkeit, so, wie mein Zorn mich verschlang. Doch als die letzten von ihnen verloschen, erlosch auch meine Wut. In der Ferne ertönte Sirenenklang, Blaulicht erhellte die Nacht. Ich wandte mich ab und ließ alles hinter mir.
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