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100 Drabbles in 100 Tagen – 64: Popcorn

Ein gemütlicher Filmeabend mit der Familie, dazu eine eiskalte Cola, eine Tüte Chips und … ja, natürlich Popcorn. Am besten frisch aus der Pfanne, in heißer Butter zum Poppen gebracht, aber auch die fertige Packung aus dem Supermarkt ist akzeptabel. Das ist das Einzige, was Kinos dem Heimkino stets voraushaben werden, wenn ich einmal von der dramatisch größeren Leinwand und der fantastischen Tonqualität absehe: Frisches Popcorn aus der Maschine. Einfach nur lecker. So, nachdem ich euch nun hoffentlich den Mund wässrig gemacht habe, kommt hier ein köstliches Drabble. Kleiner Scherz, es ist eher ein anstrengendes Drabble, mitten aus dem Leben gegriffen und vom Muppet-Video zum titelgebenden Stück inspiriert. Aber es gibt ja auch Leute, die auf salziges Popcorn stehen.

Ein Drabble ist immer noch eine Kurzgeschichte mit exakt einhundert Wörtern. Ob sie pointiert ist, wie der Wikipediaartikel suggeriert, muss wohl der Wechselwirkung zwischen Autorin und Leserin überlassen werden. Aber ich glaube, sowas Ähnliches habe ich schon mal geschrieben.

Ich höre die Stelle nochmal.
Spule zurück.
Höre sie nochmal.
Spule zurück.
Verzweifele ein bisschen.
Gehe Kaffee holen.
Höre die Stelle zum vierten Mal.
Zum fünften. Zum sechsten.
Schreibe meine Kollegin in Dubai an. Sie weiß keinen Rat.
Frage meinen Sohn. Er auch nicht.
Gebe auf und fahre den Rechner herunter.
Um drei Uhr nachts schrecke ich aus dem Schlaf. Renne zum PC. Höre die Stelle noch einmal und tippe fieberhaft die Transkription ein.
Drücke auf Senden und lehne mich zurück.
Deadline eingehalten. Wenn auch nur knapp.
Siegreich gehe ich zu Bett. Morgen gibt es eine neue Untertitelung zu meistern.

Bild: Jan Vašek auf Pixabay

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