100 Drabbles in 100 Tagen – 92: Holy Diver

Dieses Drabble erinnert mich an einen meiner Lieblingswitze:

Der Papst wird vom Flughafen abgeholt. Nachdem der Fahrer sämtliches Gepäck verstaut hat, bittet er den Papst einzusteigen.
Dieser antwortet: „Um ehrlich zu sein, im Vatikan darf ich nie mit einem Auto fahren. Würden Sie mich vielleicht fahren lassen?“
„Das würde mich meinen Job kosten, heiliger Vater“, sagt der Fahrer.
„Ach, bitte“, sagt der Papst. „Ich würde Sie dafür auch fürstlich entlohnen“.
„Also gut“, sagt der Fahrer und steigt hinten ein.
Der Papst setzt sich hinters Lenkrad und braust mit quietschenden Reifen davon. Begeistert rast er mit 150 km/h durch die Stadt und überfährt eine rote Ampel nach der anderen. Der Fahrer bereut prompt seine Entscheidung und bittet: „Eure Heiligkeit, fahren Sie doch etwas langsamer!“
Kurz darauf hört er hinter sich Sirenen heulen. Der Papst hält an und ein Polizist nähert sich dem Wagen. Der Chauffeur befürchtet, seinen Führerschein zu verlieren. Der Polizist wirft einen kurzen Blick ins Auto, rennt zurück zu seinem Motorrad, nimmt sein Funkgerät und verlangt seinen Chef zu sprechen. Als dieser am Funkgerät ist, sagt der Polizist: „Chef! Ich habe gerade eine Limousine mit 150 km/h aufgehalten.“
Der Chef: „Na, dann verhaften Sie den Kerl!“
Polizist: „Das kann ich nicht machen. Die Person, die drin sitzt, ist der mächtigste Mann der Welt.“
„Wer soll das sein?“, fragt der Chef. „Der Präsident der USA?“
„Nein, noch viel mächtiger!“
Chef: „Na also wer denn?“
„Ich weiß es nicht“, antwortet der Polizist: „Aber der Papst ist sein Chauffeur!“

Auch ein hochheilig-virales Drabble wie das heutige muss sich an die gottgegebene Regel halten udn darf nur exakt einhundert Wörter haben. Aber der Titel geht extra.

„Den Sprung in den Glauben kann mir niemand abnehmen“, sagte der Papst feierlich. „Ebenso wenig wie diesen Sprung von La Quebrada, mit dem ich beweisen möchte, dass Gott stets bei mir ist.“
Sechs Kamerateams und zwölf Kardinäle begleiteten den Papst zum Klippenrand.
Er nahm Anlauf und vollführte einen Doppelsalto vorwärts mit halber Schraube, segelte durch die Luft und tauchte in die Fluten. Wie der Papst hielt auch die Welt den Atem an. Als er die Wasseroberfläche durchbrach, die Hände zum Himmel gereckt, erschallte gewaltiger Jubel.
Trotz dieses PR-Stunts blieben die Kirchenmitgliedszahlen rückläufig, der Papst aber hatte fortan ein neues Hobby.

Bild: Dorota auf Pixabay

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