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100 Drabbles in 100 Tagen – 71: Sweet Leaf

Wenn ich meinen Sohn frage, wovon mein nächstes Drabble handeln soll, schlägt er meist eine Ortbeschreibung vor. Das ist sehr umsichtig von ihm, denn es gibt kaum etwas, das mir beim Schreiben schwerer fällt als Beschreibungen organisch in den Text zu integrieren, damit später auch Menschen, die nicht ich sind, verstehen, was in der Szene gerade passiert. Ich nehme die Herausforderung also heute mal wieder an und be-schreibe. Ist es mir gelungen, mit exakt einhundert Wörtern ein Bild zu zeichnen? Ist es ein interessantes Bild? Sag’s mir gerne mit deiner Bewertung unten drunter!

An dieser Stelle folgt normalerweise eine Drabble-Definition (ich weiß, dass du das weißt), aber da ich die heute mal wieder in den Einleitungstext geschmuggelt habe, können wir jetzt direkt zum genau hundert Wörter langen Drabble-Text übergehen.

Klack.
Das Bambusrohr klappt auf den Stein. Wasser fließt in den Teich, das Rohr steigt wieder nach oben und füllt sich erneut. Zartes Sonnenlicht fällt auf die Pagode im Zentrum des Gartens. Takashi beobachtet eine Libelle, die sich auf einem Seerosenblatt nahe seiner Konstruktion am Teich niederlässt. Wieder klappt das Rohr herunter und erzeugt das Klacken. Die Libelle fliegt fort. Ein Windhauch trägt den Duft von Frühling und frischem Gebäck heran. Yuki kommt mit einem Tablett herein, stellt es ab und nimmt den Seiza ein. „Möchtest du Anpan zum Tee?“
Takashi wendet sich ihr zu und neigt den Kopf. „Gern.“

Bild: Muhammad Ridha auf Pixabay

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