100 Drabbles in 100 Tagen – 81: All along the Watch Tower

Keine Ahnung, warum mich der Tod von Sinéad O’Connor so getroffen hat, aber nachdem ich deshalb so viel weinen musste, habe ich ihr ein Alternate-Reality-Drabble geschrieben, in dem sie nicht aufgegeben hat. Denkst du manchmal ans Aufgeben? Tu’s bitte nicht, sondern hol dir Hilfe, zum Beispiel bei der Deutschen Depressionshilfe (0800 33 44 533) www.deutsche-depressionshilfe.de, der Telefonseelsorge (0800 111 0 111) oder der Nummer gegen Kummer (116 111). Die Finsternis endet irgendwo, aber manchmal finden wir den Weg nicht allein.

Ein Drabble hat exakt einhundert Wörter.

„Ich wollte, dass du dabei bist“, sagte sie, „wenn ich wieder auf die Bühne trete.“ Behutsam legte sie die Rose auf sein Grab. „Wenn ich in ihre strahlenden Gesichter blicke, wollte ich dich sehen, wenn ihre Augen auf mich gerichtet und ihre Herzen meiner Musik geöffnet sind, wollte ich dich in der ersten Reihe wissen.“ Langsam erhob sie sich. „Aber du warst nicht da. Und in der Finsternis konnte ich nichts erkennen.“ Sie trat zurück, taumelte. „Ich weiß nicht, ob die Finsternis jemals endet, aber ich werde nicht aufhören, das Licht zu suchen.“ Festen Schrittes ging sie in die Zukunft.

Bild: Sineadoconnorvault

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