Wer einigermaßen gut Englisch beherrscht und auf der Suche nach etwas bodenständiger, negativer Selbsthilfe ist, um mit der Tatsache, ein Mensch auf der Erde zu sein, ein bisschen konstruktiver umgehen zu können, der sollte Mark Manson lesen.
Am besten abonniert er auch gleich seinen Newsletter Motherf*cking Monday. Im heutigen Newsletter gab es ein schönes Gleichnis von ihm zum Thema „ein Buch veröffentlichen“:
Er sagt im Wesentlichen, dass ein Buch zu schreiben, wie ein Kind zu haben ist. Zu Hause, wo es keiner sonst sieht, liebst du dieses Kind mit all seinen Fehlern. Egal, ob es auf den Teppich pinkelt oder die Wände mit Edding beschmiert, es ist dein Kind und nichts wird sich jemals an deiner Liebe zu ihm ändern.
Wenn du das Kind allerdings mit in die Öffentlichkeit nimmst, verfällst du gleichzeitig in eine panikartige Schockstarre und willst andererseits, dass jeder andere auch sieht, was für ein perfektes, süßes, kleines Monster du da hast. Es ist seltsam – zu Hause ist deine Liebe zu ihm bedingungslos, aber in der Öffentlichkeit massiv an Bedingungen geknüpft.
Das Seltsamste daran aber ist, dass von einem Autor erwartet wird, dass er rausgeht, den Leuten sein Kind in die Hand drückt und sowas sagt wie „Hier, guck mal, hab ich geschrieben. Ist das nicht das wundervollste Buch, das du je in den Händen gehalten hast? Na, nimm’s schon und gib mir Geld.“ Und dann geben dir die Leute peinlich berührt 9,95 Euro und nehmen dein Kind für eine Woche mit nach Hause.
Ich finde, er hat das herrlich auf den Punkt gebracht. Auch ansonsten kann ich die Antworten, die er auf viele Fragen bietet, sehr empfehlen. Ich stimme nicht mit allem überein, habe aber schon viele hilfreiche Gedanken dort rausgezogen. Ein Artikel, der mir besonders gut gefallen hat, ist dieser hier: The Zen Dilemma
(Das ist übrigens keine bezahlte Werbung, ich mag den Typen einfach.)
Foto: Emmi (†) und Rolli beim geschwisterlichen Rangeln, 2016 – hat nix mit Mark Manson zu tun, fand ich einfach süß