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100 Drabbles in 100 Tagen – 32: Navigate the Seas of the Sun

Es ist Pfingstsonntag, ich sitze hier mit einer Tasse Salbeitee (fragt mich nicht, warum, ich den mag, ist halt so) und plane einen weiteren Satz Drabbles, indem ich die Songtitel meiner aktuellen Playlist in der Reihenfolge eingebe, in der sie der Randomizer der Musik-App sortiert hat und finde mich einmal mehr bei Bruce Dickinson wieder, der ja bereits in diesem Drabble-Gesamtkunstwerk einmal vertreten ist. Tja, was soll ich sagen? Der Mann ist einfach gut. Viel Spaß mit Drabble Nummer 32!

Drabble sagst du? Ja! Du weißt schon, diese kurzen Texte mit exakt einhundert Wörtern, die manchmal (nicht hier und heute, aber manchmal) sogar eine witzige, nachdenkliche oder dramatische Pointe im letzten Satz haben? Nie gehört? Na, jetzt weißt du’s.

Der Kapitän thronte auf der Brücke, hoch über allen. „Hier, in der Mitte des Schweigenden Meeres, soll heute, am sechshundertfünfundvierzigtausenddreihunderteinundzwanzigsten Sternentag nach ihrem Verschwinden die Sonne wiedererscheinen. Und wir werden Zeugen sein.“
Erwartungsvoll starrten alle hinaus.
„Achtzehnhundert Jahre und dann nichts“, murrte Silvo. „Bestimmt sind die Berechnungen falsch und wir bis zum Abendessen zurück in der Tretmühle.“
Ein Leuchten bildete sich unter der Meeresoberfläche, das rasant heller wurde.
„Kapitän, ich fürchte wir sind zu …“, weiter kam der erste Offizier nicht. Seine Worte wurden vom Tosen der wiederkehrenden Sonne verschluckt.
Als sie aufgestiegen war, schwieg das Meer – ebenso wie er.

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