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100 Drabbles in 100 Tagen – 33: Everybody Dies

Holla, was für ein düsterer Titel! Ist aber echt ein guter Song, wie ich finde, der zwar nichts mit dem Beitragsbild oder dem Drabble zu tun hat, aber man muss bei dieser Challenge nehmen, was man kriegen kann. Und kriegen tust du ein ziemlich düsteres und bitteres Drabble, weshalb hier mal wieder eine Content Note hinter der Fußnote folgt: 1Religiös motivierter Mord/Erzwungener Selbstmord Keine Ahnung, warum die Drabbles momentan eher düster ausfallen. Aber ist es nicht so, dass jeden Schriftsteller gelegentlich ein morbider Weltschmerz ergreift, den zu überwinden das einzig probate Mittel ebenso morbide Lyrik ist? Nein? Nur ich? Na gut.

Ein Drabble ist übrigens eine Kurzgeschichte mit exakt einhundert Wörtern, falls ich das nicht schon zweiunddreißig Mal gesagt haben sollte.

Mika und ich nickten uns zu. Im nächsten Moment sanken wir von unseren Stühlen. Versuchten, kaum wahrnehmbar zu atmen. Um uns herum fiel einer nach dem anderen auf den Boden der spärlich beleuchteten Kirche.
Wir haben es geschafft, dachte ich, wir haben überlebt.
Da fasste mich der Vater bei den Schultern und richtete mich auf. Wortlos reichte er mir einen Plastikbecher mit der rötlichen Flüssigkeit. Ich weinte. Er tätschelte meinen Kopf und half mir, den Becher zu leeren. Mein letzter Gedanke war, dass die Süße des Kool-Aid den bitteren Geschmack des Todes kaum zu überdecken vermochte. Dann schlief auch ich.

Bild: Rebekka D auf Pixabay

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