Crazy, mad, insane

Das ist nicht nur eine Beschreibung, die hervorragend auf die meisten meiner Protagonist:innen passt. Es ist auch mein Lieblingslied von einer meiner Lieblingsbands Beast in Black, das ihr hier anhören könnt:

Dieses Gefühl, nicht dazu zu passen, und sich auch nicht anpassen wollen, ist für mich der Kern des Songs. Im Rahmen meiner 100-Tage-100-Beträge-Challenge stellte ich mir die Frage, wo ich eigentlich dazu passe. Wer „meine Leute“ sind. Für wen ich schreiben will. Power Metal beispielweise ist eine sehr männlich besetzte Domäne. Ich kenne nur Bands mit überwiegend bis ausschließlich männlicher Besetzung in diesem Genre. Aber ich liebe sie alle. Dieses Überdrehte, Durchgeknallte, einfach Spaß haben und laute Musik mit schrägen Texten machen, da fühle ich mich zu Hause. Wenn ich jedoch anderen davon erzähle oder mir Musikvideos anschaue, ist das immer eine gehörige Portion Scham in der Begeisterung für die schiere Pracht überzeichneter Fantasy-Tropen. Neben einer trotzigen „Ich finde das eben toll“-Haltung, natürlich.

Warum ist das so? Woher kommt die Schere im Kopf, die mir sagt, dass ich Bands mit so herrlich schrägen Namen und Konzepten wie Beast in Black, Battle Beast, Gloryhammer oder Grailknights nicht feiern darf? Vielleicht daher, dass ich nicht weiß, ob ich auf einem Konzert dieser Bands überhaupt dazu passen würde. Ich mag kein Bier, vom Headbangen wird mir schwindelig und so sehr ich es bei anderen feiere, so überzeugt bin ich, niemals ein Tattoo oder ein Piercing an mir haben zu wollen. Ich bin wie dieser Husky:

Oberflächlich gesehen könnte ich dazu gehören – aber bei genauerer Betrachtung bin ich nur ein Hündchen, das in ein Meme gephotoshopped wurde … oder so ähnlich.

Aber vielleicht spielt das auch keine Rolle. Metal ist ein unglaublich breit gefächertes Genre, in dem alle willkommen sind und alle ihr Eckchen finden können. Meines ist das mit den Nerds, Freaks, Weirdos und Bekloppten. Mit den Anime-Fans, die nicht eine sondern gleich zwei Bands thematisch auf Berzerker basieren und den Hatern ein lautes „Fuck you!“ entgegenrufen. Nur Frauen könnte es ruhig ein paar mehr geben.

Für wen will ich also schreiben? Wen sehe ich vor mir als meine ideale Leserin? Nun, es würde helfen, wenn sie Metal mag. Und Mädels. Wenn sie ein bisschen verrückt ist, aus Prinzip erstmal dagegen, und oft wütend, zum Beispiel über Ungerechtigkeit. Wenn sie schon mal Kampfsport gemacht hat oder sich wenigstens fürs Kämpfen interssiert. Wenn sie trotz allem an die Liebe glaubt oder es zumindest gerne würde. Sie darf auch eine Klugscheießerin sein und mir all meine Rechtschreib-, Grammatik-, Kontinuitäts- und Logikfehler aufzeigen. Ich liebe es, dazu zu lernen und besser zu werden. Wenn sie sich dann noch an praktisch jedem Tag ihres Lebens fragt, wo zum Fisch wir falsch abgebogen und auf einem Planeten gelandet sind, auf dem es keine vernünftigen Magier:innen gibt, dann dürfte es ihr leicht fallen, sich in meine Protagonist:innen hineinzuversetzen und Spaß an ihren Abenteuern haben.

Zum Schluss noch ein bisschen Metal gefällig? Bitte sehr:

Beitragsbild: Wo kommt dieses Meme eigentlich her? Urheber bitte melden für Quellenangabe.

Wie hat dir der Beitrag gefallen?
[Bewertungen: 0 Durchschnitt: 0]
Nach oben scrollen