Neulich fragte ich mich: Schreibst du für den Markt oder schreibst du für dich?
Berechtigt, wie ich meine, entschied die Antwort doch darüber, wohin mein Weg mit führt.
Es dauerte eine Weile, bis ich sie fand, doch berührte sie mich: Weder für den Markt noch für mich schreibe ich. Ich schreibe für Gene, für Bella, für Jamy, für Scarlet Rogue und die Res, für Jolene und Nereida, für Keiko und ja, Bess, die erste von ihnen, die sich gleich in meinem Alltag festsetzte und zu einem unauslöschlichen Teil von mir wurde. Ich schreibe für all die Frauen, die tagein, tagaus durch meinen Kopf turnen und mich fragen:
Für all die Frauen, die ohne mich nicht existieren würden. Ich bin gekommen, zu erzählen, was hätte sein können, aber niemals war. Das ist meine Mission. Natürlich möchte ich gelesen werden. Erst durch die Leserin erwacht eine Geschichte wahrhaft zum Leben. Natürlich möchte ich, dass meine Geschichten höchsten schriftstellerischen Ansprüchen genügen, was die Kunstfertigkeit ihrer Verfasserin angeht. Natürlich möchte ich, dass die Gestaltung und Präsentation so ansprechend ausfällt, wie ich es mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln ermöglichen kann.
Aber das Wichtigste, der Kern, die Aufgabe, die ich mir gestellt habe, ist zu erzählen, was mir in jeder wachen Stunde und beizeiten auch im Schlaf von ruhelosen Geistern zugeflüstert wird. Geistern, die der unstillbare Wunsch nach Manifestation in einem Buch umtreibt. Ich schreibe für sie. Und hoffentlich auch für dich. Das wäre mein größter Wunsch und meine größte Freude.
Klingt das pathetisch? Überdramatisch? Irgendwie schmalzig, aber auf eine sympathische Art? Willkommen in meiner Welt.